Die Psychotherapie hat zutreffend erkannt, dass frühkindliche Bindung die Spuren und das Profil der körperlichen und seelischen Gesundheit prägt. Schon in den 1950er Jahren entwickelte John Bowlby die Theorie, dass eine starke emotionale Bindung zwischen Kind und Bezugsperson ein menschliches Grundbedürfnis ist. Ein Baby braucht einen Menschen. Das sind oft die Mutter und der Vater, es können aber auch andere Menschen sein, die das Baby prägen und beschützen – vor Wärme, vor Kälte, aber auch, dass sie ihm zum essen und zum trinken geben.
Babys schreien, wenn sie etwas brauchen, sie können sich noch nicht selbst regulieren. Emotionale Regulierung muss in der ersten Lebensphase von außen kommen. Erst nach und nach erlernen sie Strategien, mit Emotionen umzugehen. Hier entwickeln sich die meisten Störungen, wenn etwas nicht richtig läuft.
Das Wort Störung muss erklärt werden
Das Wort „Störung“ kann sich auf das Verhalten und die innere Ausgeglichenheit eines Menschen beziehen. Hier erklären wir, was das bedeutet.
Wir haben zwei Ebenen, die sich gegenseitig bedingen und beeinflussen. Das sind Bedürfnisse und Verhalten. Werden Bedürfnisse, insbesondere die oben beschriebenen frühkindlichen Bedürfnisse nicht erfüllt, um eine positive emotionale Regulation zu erfahren, dann können sich körperliche und psychische Reaktionen entwickeln. Dies kann zu Unruhe, Depressionen, Ängsten oder Verhaltensstörungen führen.
Ich habe mein ganzes Leben lang beruflich mit Menschen zu tun gehabt und bin zu dem Schluss gekommen, dass emotionale Regulation erlernbar ist. Man muss keine Störungen entwickeln, wenn man lernt, unerfüllte Bedürfnisse zu stillen.
Reframing der Bedürfnisse
Ich konsultierte den renommierten Gedächtnisforscher Professor Markowitsch, woraus das Buch „Reframing der Bedürfnisse“, Springer Verlag, entstand. Ich erfuhr, dass man Bedürfnisse sein ganzes Leben lang befriedigen kann, was sich positiv auf Gesundheit, Beziehungen und Lebenseinstellung auswirkt. Das Wissen und die Erfahrungen habe ich in Arbeitsbüchern „Reframing der Kindheit“ und „Reframing der Adolescence“ und Apps umgesetzt. Die Apps werden Ende 2025 neu aufgelegt.
Wir haben eine Langzeitstudie durchgeführt und sind zu Ergebnissen gekommen, dass meine Hypothese zutreffend ist. Die Neurowissenschaft bestätigt unsere Ergebnisse.
Modifikation der Psyche
Wenn ein Baby in den ersten Lebensjahren dieses Gefühl der Geborgenheit, dieses Urvertrauen erlebt, dann kann es von dort aus losziehen und die Welt erobern. Solche Erwachsenen wissen, wenn es draußen gefährlich wird, dann haben sie immer noch einen sicheren inneren Rückzugsort. Das ist ganz tief innerlich, wo Bindungen aufgebaut wurden und das Leben seine Prägung erhielt.
Auch Wohlbefinden setzt das Erleben einer sicheren Bindung voraus. Unsicherheit hingegen ist in diesem Bereich eine Baustelle, wie unfertige Fundamente, die immer wieder einstürzen. Doch die Psyche ist veränderbar, auch bis ins hohe Alter.
Bindungsmuster entwickeln sich in der Kindheit, je nach Interaktion, die Kinder mit ihrer Bezugsperson erleben. Aber sie sind nicht festgelegt und das ist die gute Nachricht, d.h. neue Bezugspersonen, die dazukommen – im Kindergarten, in der Schule, auch in Beziehungen – können das Bindungsmuster, das man aus der Kindheit mitbringt, in die eine oder andere Richtung verändern.
Die Theorie der Störungen
1950 entwickelten Eric und John Ericson ein Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung. Ihrer Theorie zufolge muss jeder Mensch in verschiedenen Lebensabschnitten bestimmte Herausforderungen bewältigen, um gesunde Bindungsfähigkeiten zu entwickeln. In der frühen Kindheit lernen wir beispielsweise, anderen zu vertrauen, machen gute und schlechte Erfahrungen und lernen, mit Krisen zwischen Vertrauen und Misstrauen umzugehen.
In späteren Alter bestimmt der Kampf zwischen inniger Beziehung und Unabhängigkeit das Bindungsverhalten und im Alter werden Bindungen dadurch geprägt, wie wir sie bewusster entwickeln.
Andere Autoren und Forscher erweitern die klassischen Bindungstheorien und richten den Blick stärker auf individuelle Unterschiede und Erfahrungen im Leben eines Menschen. Unter anderem gibt es das dynamische Reifungsmodell, das besagt, dass sich Bindungsmuster nicht nur durch Bindungserfahrungen in der Kindheit, sondern im Laufe des Lebens entwickeln. Es ist nie zu spät, neue Bindungen zu bilden, auch nicht im fortgeschrittenen Alter. Der entscheidende Faktor ist das Bindungshormon Oxytocin.

Die Grundlagen von NIKU AI
Wir brauchen nicht unbedingt reale Bezugspersonen, um Oxytocin auszuschütten, es kann ein Haustier sein, es kann eine Kuscheldecke sein, es kann Gesang und Summen sein. Untersuchungen haben gezeigt, dass sogar das Berühren durch Gegenstände eine gesundheitsfördernde Wirkung hat. In Experimenten: Soziale Roboter, Kuscheldecken und Haustiere oder eine Selbstberührung schnitten schlechter ab als eine menschliche Umarmung, zeigten aber dennoch einen messbaren positiven Effekt. Dabei ist die Häufigkeit wichtiger als die Menge der Berührung.
Die Digitalisierung ist eine große Chance, mit Hilfe von KI Produkten zu entwickeln, die Störungen vorbeugen und die innere Regulation verbessern, ihnen eine positive Konnotation verleihen und Verletzungen heilen.
NIKU hat mit seinen Tools bewiesen, dass Benutzer ihren inneren Haushalt positiv verändern können. NIKU AI ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Es gibt weltweit aktuell zu viele Vorfälle, bei denen Morde und Aufstände mit psychischen Erkrankungen erklärt werden. Diese Vorfälle sind tragisch, ohne Frage, aber das ist der Preis, den wir dafür zahlen, dass die Psychiatrie keine Innovationen zulässt und dennoch eine so große Lobby hat.
Insbesondere im Gesundheitswesen müssen wir unseren Wettbewerbsvorteil sichern und dafür brauchen wir einfache Werkzeuge, um die psychische Gesundheit weltweit zu verbessern und zu stabilisieren. Die technologische Entwicklung verändert sich so stark und so schnell, dass wir in jeder Hinsicht vielen Bedrohungen ausgesetzt sind und nicht alle Bedrohungen Uniformen oder Waffen tragen. Die Gesundheitsversorgung für die geistige Entwicklung muss dringend Schritt halten. NIKU AI ist das, was wir brauchen, damit sich jeder geistig entwickeln und schützen kann.